Etherpad ist der Klassiker unter den kollaborativen Dokumenteditoren: Die ursprüngliche Implementierung (in JavaScript, Java, Scala) wurde bereits vor ein paar Jahren durch eine zweite Generation ersetzt: Etherpad-Lite (in JavaScript und Node.js).
Es gibt aber auch ganz frische Ansätze. Das bemerkenswerte Projekt Cryptpad von der Opensource-Firma XWiki (Paris) basiert technisch ebenfalls auf JavaScript und Node.js. Konzeptionell wurde jedoch über die verteilte Datenhaltung neu nachgedacht: Cryptpad ist eine sog. „Zero Knowledge Cloud“, wobei der Server und dessen Administrator fast gar nichts über die Benutzer und deren abgelegte Daten sagen können. Insbesondere gibt es keinen Zugriff auf die eigentlichen Inhalte (anders als etwa bei Google Docs).
Die Kommunikation mit anderen Benutzern funktioniert über geheime Schlüssel als Teil der Internetadressen (URLs), welche dem Server gar nicht gezeigt werden. Dabei wird mit Ende-zu-Ende Verschlüsselung zwischen den lokalen Browsern gearbeitet (dies kann u.U. nennenswerte Rechenleistung verbrauchen).
Es bleibt die Verantwortung des Benutzers, seine Zugangscodes zum Server und den Daten ordnungsgemäß zu verwalten, also weder zu verlieren noch ungeplant preiszugeben; ferner auch die Verantwortung, sich wie ein mündiger Bürger zu benehmen und in diesem kryptographisch bereitgestellten „Freien Netz“ keinen Unfug anzustellen.
Bei Augsburg.One haben wir einen eigenen Cryptpad Server derzeit im Testbetrieb.